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Digitalisierung, Handwerk

Warum sich das Handwerk mit Digitalisierung beschäftigen sollte

Es gibt viele Gründe, warum die Digitalisierung aktuell für das Handwerk ein brennendes Thema ist. Viele davon werden landauf und landab in Vorträgen und Fachveranstaltungen gebetsmühlenartig wiederholt. Insbesondere werden dabei angsteinflößende Schlagworte wie Transformation oder gar Disruption verwendet, welche aufzeigen sollen, dass das Handwerk ohne Digitalisierung keine Zukunft mehr hat.

Doch ist das so? Stehen Kosteneinsparung und Effizienzsteigerung im Vordergrund? Ziehen diese Argumente überhaupt? Übersteigen die Investitionskosten in die Digitalisierung möglicherweise sogar den Nutzen und sind damit nichts anderes als riskante Fehlinvestitionen?

 

Die Kunden von morgen sind digital

Ein Aspekt, der dabei oft vergessen wird, liegt nicht intern im Unternehmen, sondern extern. Oft gesagt, doch selten ernsthaft berücksichtigt, wird dabei der Leitsatz „Der Kunde ist König“. Denn der Kunde von heute und morgen hat einen ganz anderen Anspruch an Kommunikation, Service und Qualität.

Und hier liegt einer der wesentlichen Gründe verborgen, warum sich auch Handwerker zwingend mit dem Thema Digitalisierung auseinander setzen müssen: Schlicht und einfach, weil die veränderten Kundenbedürfnisse es erfordern.

 

Gesteigerte Kundenerwartungen durch digitale Erfahrungen

Getrieben werden die Kundenerwartungen von zunehmend neuen und digitalen Erfahrungen in allen Lebensbereichen. Insbesondere im Konsumbereich, beispielsweise dem Online-Shopping, werden ganz neue Erfahrungen gemacht und damit Erwartungen gehegt. Fast selbstverständliche werden diese als Anforderungen auch auf andere Bereiche übertragen, wie zum Beispiel auf das Handwerk.

Wer heute ein Paket bei einem der zahlreichen Online-Shops bestellt, weiß minutiös was mit seiner Bestellung passiert. Permanente Updates zum Status werden versendet und das ohne weiteres Zutun  – proaktiv und digital. Zu jeder Tages- oder Nachtzeit kann der Staus einer Bestellung in einem Online-Portal abgerufen werden. Wird die Bestellung ausgeliefert, informiert auch der Paketdienstleister, in der Regel direkt angebunden an das Shopsystem, nahezu exakt über den aktuellen Standort des Paketes und den voraussichtlichen Liefertermin.

 

Benötigt das Handwerk Veränderung?

Und wie sieht es da beim digitalisierungsfernen Handwerker aus? Ist er in gleicher Weise auskunftsfähig? Wer die Liefertermine seiner Vorlieferanten nicht im Griff hat, Veränderungen und Verzögerungen zu spät erfährt und nicht proaktiv an seinen Kunden weitergibt, gerät bei dieser Erwartungshaltung schnell ins Hintertreffen.

Gute Handwerksbetriebe müssen Ihre Geschäftsprozesse im Griff und ein ausgezeichnetes Verhältnis zu Ihren Kunden haben. Meistens ist das nur mit einem hohen „manuellen Aufwand“ möglich. Hier kann Digitalisierung tatsächlich helfen Kosten einzusparen und mehr Zeit für das Wesentliche schaffen.

 

Digitalisierung lohnt sich für Handwerker also in jedem Fall

Neben der viel zitierten Kosteneinsparung und den Unkenrufen des bevorstehenden Untergangs zum Trotz lohnt sich Digitalisierung für Sie als Handwerker in jedem Fall: Denn der Kunde setzt es schlicht und einfach voraus.

Es ist doch alles gut so wie es ist, ohne Digitalisierung

Im Prinzip verhält es sich doch mit jeder Art von Veränderung gleich: Man hat immer die Wahl! Gehen wir die Veränderung an oder lassen wir es bleiben? Wie verlockend ist es, im alten Trott zu verharren und wie fatal sind die möglichen Konsequenzen einer verpassten Veränderung.

Doch sehen Sie es einmal so: Als seinerzeit das Telefon erfunden und in Unternehmen eingeführt wurde haben sich sicherlich auch viele Unternehmen gedacht: Lohnt sich das? Muss ich ein Telefon einführen: Wir erhalten doch gar keine Anrufe – alle unsere Kunden kommen persönlich vorbei.

Sicher. Und das kann auch so bleiben. Denn wer zu dieser Zeit kein Telefon eingeführt hat, hat auch weiterhin keine Anrufe erhalten. Konkret bedeutet das also keine Veränderung. Es hat vorher niemand angerufen und es wird auch in Zukunft niemand anrufen.

Die Frage ist doch eine andere: Verändert sich der Markt und mit Ihm Ihre Kunden und Ihr Wettbewerb oder genauer: Verändern sich dadurch die Anforderungen der Kunden an Sie? Und hier gilt ganz klar: Ja, sie tun es.

Wie bereits im Vorfeld dargelegt wäre es fatal anzunehmen ein Kunde habe heute noch die gleichen Anforderungen wie früher. Er verändert sich und das sehr schnell. Menschen die heute Häuser bauen, Ihr Fahrzeug in die Werkstatt bringen, zum Friseur und zum Bäcker gehen – kurz um bei Handwerkern Aufträge erteilen: Sie alle sind es anderswo gewohnt digitale Mehrwerte zu erhalten, digital zu bestellen, digital informiert zu werden, digitale Produkte zu nutzen und so weiter.

 

Digitalisierung: Sie können es nicht mehr hören?

Digitalisierung ist in aller Munde und hat bereits einen Punkt erreicht bei dem es oft beginnt zu nerven. Zudem gibt es eine Vielzahl von „schwarzen Schafen“ die auf das schnelle Geld und weniger den gemeinsamen Erfolg aus sind. Wir haben dafür Verständnis und natürlich behaupten wir von uns das Gegenteil.

Sehen Sie es einmal so: Mit jedem Schritt den Sie in Richtung Digitalisierung gehen werden Sie lernen, an Erfahrung gewinnen und damit immer mehr zum digitalen Experten aufsteigen. Digitalisierung ist keine Einmalaktion die Sie umsetzen und dann ist es vollbracht. Es ist kein Spiel, bei dem Sie ein „Game Over“ erreichen: Es geht immer weiter und Sie werden nie am Ende sein. Es ist ein fortwährender Lern- und Entwicklungsprozess.

In diesem Sinne: Gehen wir es gemeinsam an!

 

Lernen Sie Ihr Handwerkszeug über Digitalisierung

Es gibt viele Möglichkeiten um Erfahrungen und Wissen zu sammeln. Doch am Ende werden Sie beim Lernen doch immer auf das gleiche gestoßen sein: Sie müssen es aktiv TUN!

Nutzen Sie daher jede sich bietende Gelegenheit zum üben und davon gibt es reichlich. Egal auf „welchem Niveau“ Sie sich aktuell befinden — Spielen Sie herum. Keine Ideen wie? Hier ein paar Anregungen:

  • Sind Sie in der Lage Ihr Smartphone selbst einzurichten oder wurde Ihnen das von einem Ihrer Mitarbeiter, Ihrem Kind oder Ihrem Enkel gemacht? Wie auch immer: Nehmen Sie sich ein altes, gebrauchtes Handy, stecken Sie Ihre SIM-Karte hinein. Wenn noch nicht geschehen setzen Sie das Gerät zurück und richten Sie es neu ein. Achten Sie dabei bewusst darauf was Sie tun. Kennen Sie die Begriffe? Wenn nein, dann klären Sie diese für sich.
    Sie werden erstaunt sein über wie viele „Stolpersteine“ und interessante Fragen sich auftun. Es geht bereits zu Beginn los: SIM-Karte, SIM PIN. Was heißt SIM und PIN eigentlich ausgeschrieben und was hat es damit auf sich? Habe ich ein Android oder ein iOs Smartphone oder etwas ganz anderes?
  • Langweilig, können Sie schon? Dann etwas anderes für Sie: Sie nutzen iPhone und iPad oder sind Sie eher ein Android Nutzer? Zwingen Sie sich bewusst die andere Welt kennen zu lernen: Beschaffen Sie sich ein günstiges Smartphone und/oder Tablet aus dem anderen Universum, richten Sie es ein und arbeiten Sie damit produktiv mehrere Wochen.
    Was ist gleich, was ist anders: Sie werden in Zukunft ein Experte sein, was die Unterschiede sund und wo die jeweiligen Vor- und Nachteile liegen. Sie sind damit anderen „blind Gläubigen“ um Meilen voraus, denn Sie kennen sich wirklich aus.
  • Für Sie alles Schnee von gestern? Machen Sie mit links? Dann Bitte: richten Sie sich doch gleich eine private Internetseite ein. Gibt es schon ihr-Vorname-und-ihr-nachname.de? Nein? Na dann aber los! Sichern Sie sich Ihren Namen als Toplevel-Domain, richten Sie dafür ein Webhosting und ein WordPress Projekt ein. Okay? Was war denn nochmal eine Toplevel-Domain und was ist WordPress?
  • Sie haben noch keine Alexa oder vergleichbare Geräte aus dem Hause Google, Apple & Co. zu Hause? Na dann nichts wie ran an die Buletten! Richten Sie ein derartiges Gerät ein und zwar selbst: Kaufen, Anleitung lesen, ins Wlan bringen etc. Trauen Sie sich. Es wird schon nichts kaputt gehen.
  • Auch hiermit sind Sie nicht überfordert? Besorgen Sie sich ein digitales Leuchtmittel das die Farbe wechseln kann und bringen Sie dieses Gerät dazu dreimal blau zu blinken, sobald Sie eine neue E-Mail erhalten? Stichwort Philips hue und IFTTT, oder natürlich gerne vergleichbare Produkte und Dienste.
  • Nichts dabei für Sie? Sie möchten nicht spielen sondern direkt in Ihrem Unternehmen produktiv mit Digitalisierung einsteigen. Sprechen Sie mit uns und wir finden Ihre ganz persönliche Herausforderung bei der wir Sie gerne begleiten!

In jedem Fall war Lernen und Sammeln von Erfahrung noch nie so einfach und noch nie so günstig.

Es gibt im Internet unzählige Lernportale, Blogs, YouToube-Channels & Co., bei dem Sie mit jedem Kenntnisstand für sehr günstiges Geld nahezu jedes digitale Wissen aufbauen können. Und natürlich: Wenn Sie Fragen haben, dann Fragen Sie jemanden den Sie kennen – oder uns!

Die dazu notwendigen Geräte sind meistens ohnehin zu Hauf vorhanden oder für günstiges Geld zu haben.

 

Austesten, Auswählen und digitaler Profi werden

Bei allem gilt: Testen Sie alle aus was Ihnen in die Finger kommt. Hier gilt das alte Handwerker-Sprichwort: „Probieren geht über Studieren“.

Nachdem Sie getestet, probiert, verglichen, mit anderen besprochen und bewertet haben wählen Sie sich aus was für Sie passt. Nicht alles ist Gold was glänzt. Nicht alles wird für Sie und Ihren jeweiligen Anwendungsfall Sinn machen. Aber manches tut es eben doch.

Und wenn Sie das gefunden haben: Werden Sie Profi darin. Bauen Sie in diesem Bereich Ihr Wissen weiter auf. Sammeln Sie weiter Erfahrung bis Sie ein Profi sind. Sowohl der Weg dahin als auch das aufbauen von Wissen in der Tiefe der Digitalisierung wird Ihnen neue Möglichkeiten aufzeigen und Sie profitieren noch lange Zeit davon.

 

Erweitern Sie Ihr Handwerkszeug um Digitale Werkzeuge

Buchstäblich Ihr Handwerkszeug welches Sie beherrschen sollten haben Sie als Handwerker doch auf genau diese Weise gelernt. Warum sollte das hier anders sein? Tauschen Sie Steine, Kelle und Mörtel (oder was auf Ihr jeweiliges Gewerk passt) doch einmal gegen Bildschirm, Tastatur, Bits und Bytes. Es gehört heute einfach zum Handwerkszeug dazu.

Der digitale Reifegrad

Noch einmal: Mit diesem Beitrag möchten wir niemanden Bloßstellen oder uns gar lustig machen. Viele sind bereits deutlich Fortgeschrittener als hier beschrieben haben. Viele stehen ganz am Anfang. Doch darauf kommt es nicht an, denn jeder befindet sich eben an seinem ganz persönlichen Ausgangspunkt. Von dort ausgehend kann jeder Lernen. Und darauf kommt es an. Wir möchten aufzeigen, dass es Mittel und Wege gibt und ermutigen diese zu gehen.

Jeder kann und sollte selbst beurteilen wie hoch sein digitaler Reifegrad ist. Man sollte sich ganz offen und ehrlich selbst einschätzen: Wie gut kenne ich mich, die Menschen in meinem Umfeld und in meinem Unternehmen mit Themen rund um die Digitalisierung aus? Haben wir das notwendige Handwerkszeug drauf und sind wir für die Zukunft gerüstet?

 

Bauen Sie eine digitale Denkweise auf

Mindset? Wieder ein sperriger Begriff? Sprechen wir einfach von der digitalen Denkweise.

Lassen Sie doch erstmal alles Alte beim Alten und „doktern“ Sie nicht im Nachhinein an funktionierenden und gelösten Themen herum. Aber was treibt Sie aktuell um? Über welche Entscheidungen denken Sie gerade nach? Gibt es hier nicht Möglichkeiten digitale Aspekte einzubringen?

Welche neuen Produkte führen Sie in naher Zukunft ein? Gibt es diese auch mit digitalem Anteil? Könnte die Neuentwicklung nicht auch mit der Cloud sprechen? Können wir das neu einzuführende Produkt beim Hersteller nicht direkt aus unserer EDV heraus bestellen?

Über welche Investitionen denken Sie nach? Wo und wie verwalte ich ob meine neue Maschine gewartet werden müssen? Kann meine neue Maschine in das Netzwerk eingebunden und mit dem Internet verbunden werden? Wenn ja, wie könnten wir die gewonnen Daten gewinnbringend nutzen?

Welche Kooperationen, welche Software, welche Innovation könnten wir nutzen um neue Märkte zu erschließen? Welche Services könnten mit bereits am Markt erprobten, digitalen Konzepten anders angewandt eventuell auch in unserem Unternehmen Nutzen stiften. Welcher digitale Service könnte unseren Kunden einen neuen Mehrwert bieten?

Das sind die Fragen, die Sie sich stellen sollten! Denken Sie bei jeder Frage und jeder Entscheidung einfach auch immer in Richtung Digitalisierung. Sie werden sehen was sich dadurch für interessante Überlegungen und weitere Fragestellungen ergeben. Wir helfen Ihnen dabei diese zu beantworten.

 

Legen Sie los! werden Sie aktiv!

Der im digitalen Umfeld gepflegte Spruch „Think big, start small“ oder zu Deutsch „Denke groß und Starte klein“ trägt etwas sehr Wichtiges in sich, nämlich eine Aufforderung zum Handeln. Um etwas Großes zu erreichen muss man in jedem Fall erst einmal damit beginnen. Man könnte Ihn also treffend ergänzen um „Denke groß und Starte klein, aber Starte in jedem Fall“.

Für Sie als Unternehmer oder Mitarbeiter in einem Unternehmen bedeutet das, Entscheidungen zu treffen und damit Investitionen tätigen. Wie bereits im Vorfeld beschrieben müssen Sie dabei nicht gleich mit großen Beträgen und einem immensen Zeitaufwand starten. Gerade im Umfeld der Cloud Software haben Sie mit monatlich kündbaren Lizenzmodellen eine enorme Flexibilität um einfach mal Dinge auszuprobieren.

Nur in jedem Fall: Irgendetwas müssen Sie tun. Und dazu gehört es zu starten. Ins kalte Wasser zu springen. Auszuprobieren und etwas zu wagen.

Auf was Warten Sie? Treten Sie Ihre digitale Reise gemeinsam mit uns an!