Vier Gründe, warum Frauen mit dem Computer dem Handwerk helfen können, gute Mitarbeiter zu finden.

Liebe Männer, wenn wir uns morgens mit einem „Moin Männer“ in unserer „Mannschaft“ begrüßen und die heutige „Mannstärke“ für die Baustelle planen, haben wir eventuell schon einen entscheidenden Fehler begangen.

Es gibt bestimmt viele Vorurteile, die einfach der Wahrheit entsprechen wenn es um Frauen geht, oder? Frauen sind die schlechteren Autofahrer/innen und Frauen können mit dem Computer wenig anfangen. Da fragt man sich, warum Frauen am Computer helfen sollen, gute Mitarbeiter im Handwerk zu finden.

Dass Frauen im Schnitt deutlich weniger Autounfälle bauen ist statistisch bewiesen. Auch das Argument dies sei nur deshalb so, weil das Auto in der Regel auf den Mann läuft, konnte inzwischen widerlegt werden (ACE Unfallstatistik 2019). Aber wie schaut dies mit der Frau am Computer aus und was hat das mit dem Handwerk zu tun?

Bei einer Studie wurden über 9.000 Handwerksbetriebe in Deutschland zu deren Tätigkeiten befragt (ZDH Studie 2017). Es bestätigte sich, dass im Bauhandwerk Frauen deutlich in der Unterzahl sind. So treffen im Schnitt auf sieben Männer nur eine Frau. Ebenso sind die Personen in der Geschäftsleitung überwiegend (ca. 85%) männlich. Doch wühlt man in den Zahlen ein wenig tiefer muss man feststellen, dass Frauen eventuell doch einen massiven Anteil am Fortschritt des Handwerks haben könnten:

 

Grund 1: Die Computer-Spezialisten im Bauhandwerk sind Frauen!

Die Studie sagt zwar, dass auf sieben Männer im Durchschnitt nur eine Frau trifft, doch die „Digitalen“ im Handwerk sind eindeutig die Frauen. Recherchiert man tiefer in der Studie findet man auch, dass über 90% der Tätigkeiten am Computer im Bauhandwerk vom weiblichen Geschlecht erledigt werden. Das bedeutet also, dass bei Computer-Arbeiten neun Frauen auf einen Mann treffen. Selbst im Bauhandwerk werden kaufmännische Tätigkeiten zu über 90% mit Software am Computer erledigt und „Computerarbeiten“ können eindeutig dem Begriff „Digitalisierung“ zugewiesen werden. Die Computer-Spezialisten in unserer Branche sind also die Frauen.

 

Grund 2: Frauen haben durch die Arbeit am PC mehr „Macht“.

Nachdem wir nun wissen, dass sich Frauen im Handwerk zu 90 % mit Arbeit am Computer beschäftigen, wollen wir uns anschauen, was die da so machen.

Ein Klischee ist, dass die Frau die Lohnbuchhaltung Ihres Mannes übernimmt und damit die meiste Zeit der Arbeit verbringt. Doch wollen wir uns auch hier wieder den Fakten widmen. Laut einer Digitalisierungsstudie der Deutschen Handwerkskammer 2018, nutzen schon über 50% der Handwerksbetriebe Softwarelösungen, die weit mehr anbieten als nur die „Lohnbuchhaltung“. Heutzutage kann man im Handwerk mit dem Computer also viel anstellen.

30% planen in den kommenden drei Jahren Geld für das Thema in die Hand zu nehmen. Softwarefirmen bieten mehr Möglichkeiten als eine Lohnabrechnung. Neben der Lohnabrechnung gibt es Softeware in den Bereichen Zeiterfassung, Betriebsmittelverwaltung (Werkzeuge finden und reservieren), Angebotserstellung, Auftragsabwicklung, Bestellwesen, Kundenbetreuung, Inventur, Baustellenplanung, Mitarbeitereinsatz und so weiter. Dadurch erhöht sich das Spektrum der „am PC arbeitenden Frau“ enorm und somit auch Ihre Stellung in der Wichtigkeit für den Betrieb selbst. Durch den Einblick, den „Sie“ dadurch bekommt, wächst die Macht der Frau im Handwerk also.

 

Grund 3: Frauen beeinflussen die Männer beim Kauf.

Ja es stimmt, Frauen sind die heimlichen Entscheider über das Geld. Tatsächlich möchten wir Euch in Grund 3 ein Klischee aufzeigen, welches wir durch die Studie sogar bestätigen können. Oftmals ist die Frau am Computer in der Verwandtschaft des Platzhirschs (Geschäftsführer) angesiedelt. In einer beachtlichen Anzahl übernimmt die Tätigkeit sogar die verheiratete Ehefrau des Betriebsinhabers. Bei Euch auch?

Dies sahen wir auch in unseren Gesprächen mit vielen Handwerksbetrieben als bestätigt. Bei einigen Treffen war es sogar so, dass der Betriebsinhaber entweder ohne seine Frau überhaupt nicht zum „Digital-Termin“ erscheinen wollte oder uns direkt gesagt hat, dass die Frau über „Sachen am Computer“ entscheidet.

Es gibt also einen Zusammenhang zwischen verheirateter Frau und Mann in einem Handwerksbetrieb. Jetzt kommt der Knaller Männer: In der 2018 erschienenen Studie vom Forschungsinstitut The Nielson „The Women of tomorrow“ wurden knapp 6.500 Frauen und deren Männer in 21 Ländern befragt, wer bei Investitionen die Kaufentscheidung trifft. Ergebnis: Zu über 80% sind die Frauen diejenigen, die über den Kauf entscheiden. Selbst im Bereich „digitale Güter“, also auch im Software-Bereich bestimmen demnach überwiegend (62%) die Frauen. Liebe Männer, welche Erfahrungen habt Ihr selbst zu Hause gemacht? Könnte da etwas dran sein? Denkt ihr dies sei im Betrieb anders?

 

Grund 4: Die neuen Software-Programme können einen Teil zur Lösung des Mitarbeitermangels beitragen.

Neben den in Grund 2 genannten Software Programmen, kann man heutzutage auch mit seiner Webseite oder Portalen wie Facebook neue Mitarbeiter werben. Durch die Möglichkeit regionale Werbung zu schalten, wird Werbung im Internet für den Handwerker immer wichtiger, um neue Arbeiter zu bekommen und auf das eigene Jobangebot aufmerksam zu machen. Nichts für Ungut, aber schaut man sich die Webseiten von Handwerksbetrieben einmal an wird man feststellen, dass diese zu einem nicht unerheblichen Teil ein wenig „schrumpelig“ daherkommen.

Um im Internet gut da zu stehen, benötigt es Spezialisten, die das können. Marketing ist übrigens überwiegend Frauensache. So hat eine Studie des GWA (Gesamtverband Kommunikationsagenturen) bei 530 Kleinunternehmen in Deutschland gezeigt, dass im Marketing 62% weibliche Mitarbeiterinnen im Einsatz sind – Tendenz steigend. Wird also der Bereich Marketing im Bauhandwerk wichtiger, um zum Beispiel neue Mitarbeiter zu werben, so braucht das Bauhandwerk Expertinnen die sich damit auskennen.

Liebe Frauen, aus unserer Sicht habt ihr eventuell sogar mehr auf dem Kasten als ihr euch manchmal selbst zutraut. Aus den oben genannten Gründen wird Eure Rolle im Handwerk sogar noch wichtiger. Habt keine Angst vor neuen Möglichkeiten am Computer, sondern wendet euch gerne an uns und wir helfen euch dabei.