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Digitalisierung, Trends

4 Gründe, warum Digitalisierung alles andere als Bullshit ist

Beim Bullshit Bingo werden bekanntlich dauernd irgendwelche wichtig klingenden, aber inhaltsleeren Wörter rausgehauen. 

Die spannende Frage ist, ob der Begriff „Digitalisierung der Arbeit“ ein Kandidat für das Bullshit Bingo ist. Hier sind vier gute Argumente dagegen:

 

1. Digital ist wie analog, nur anders

Unter Digitalisierung versteht lange nicht jeder dasselbe.

  • Für IT-Nerds geht es um die Implementierung neuer, cooler Systeme.
  • Für manche Arbeitnehmer ist Digitalisierung die gefürchtete Bedrohung, für Unternehmungslustige allerdings der Motor eines neuen Jobwunders.
  • Für Konsumenten, die vom Sofa aus ihre Einkäufe erledigen, bedeutet Digitalisierung einfach nur ein Mehr an Komfort.

Jedenfalls sollte man sich daran erinnern, dass „das Digitale“ nicht aus sich selbst heraus existiert. Letztlich ist es immer nur die Umwandlung von etwas „analogem“. 

Um ein einfaches Beispiel zu nennen: Die analoge Uhr hat Zeiger und eine Mechanik, die digitale Uhr funktioniert anders. Aber beide zeigen dieselbe Zeit an.

Deutlich wird diese Verknüpfung des analogen Lebens mit der digitalen Welt bei dem sogenannten Internet of Things (IoT). Der Begriff beschreibt die Verbindung von Gegenständen untereinander und mit menschlichen Anwendern. Alles, was eine IP-Adresse hat, kann in das Netzwerk aufgenommen werden.

So wird dann aus dem Heizungsthermostat eine smarte Heizung, die der Hausbesitzer von irgendwo in der Welt per Handy-App steuern kann. Oder die Bohrmaschine, die sich die Mitarbeiter eines Bauunternehmens teilen, kann mit einem Klick in der Software gefunden werden. 

Solche Beispiele zeigen, dass der Digitalisierung nichts Geheimnisvolles oder Bedrohliches anhaftet. Man hat auch vorher das Heizungsthermostat geregelt und die Bohrmaschine gesucht. Digital geht es nur einfacher, schneller, schlichtweg besser. 

 

2. „Alles was digitalisierbar ist, wird digitalisiert werden. Alles.“

Und gerade, weil die Digitalisierung so viele Vorteile bietet, liegt Peter Glaser, Ehrenmitglied im Chaos Computer Club, mit seiner Prognose in der Überschrift sicher richtig. 

Alles Digitalisierbare wird digitalisiert. Und dann vernetzt. Die Digitale Revolution könnte die Industrielle blass aussehen lassen. 

Eigentlich ist es aber mehr eine Transformation. Schließlich ist es nicht so, dass die Digitalisierung alles über Nacht auf den Kopf stellt. 

Der Ursprung des Internets, das Arpanet datiert auf das Jahr 1969. Und als 20 Jahre später das World Wide Web daherkam, verstand fast niemand, was für ein großes Ding das war (erinnert sich noch jemand an die Sprüche der Zweifler? „Internet? Das ist doch höchstens für Sex und Zocken gut.“) 

Auch Amazon ist schon 25 Jahre alt. Und auch über Jeff Bezos, heute der reichste Mensch der Welt, hat man sich am Anfang lustig gemacht: Bücher im Internet verkaufen? Wie blöd ist das denn?

Und wer hätte 2007, als das iPhone rauskam, gedacht, dass nur zehn Jahre später 93 % der 30- bis 49-Jährigen in Deutschland nicht mehr ohne Smartphone leben können? 

Der Punkt ist: Die Digitalisierung hat gerade erst begonnen und welche Veränderungen sie bringen wird, ist für viele kaum vorstellbar. Aber sie werden weitreichend sein.

Privatleute werden in absehbarer Zeit autonom fahrende Autos mit einer App zu ihrer Haustür rufen. 

Die Arbeitswelt wird unzählige Anwendungen entdecken. Denken Sie nur an die virtuelle Realität. Gerade in Berufen, die mit Dingen hantieren, die man sich auf den Fuß fallen lassen kann, sind VR-Brillen schon heute oft ein geschätztes Werkzeug.

 

3. Wer auf Digitalisierung pfeift, pfeift bald allein

Die Digitalisierung wird also vor der Arbeitswelt nicht halt machen. Und damit ist klar, dass sie zum wichtigen Wettbewerbsfaktor wird. Das Motto lautet: Wer nicht zurückbleiben will, darf sich der Digitalisierung nicht verschließen.

Für professionelle Anwender liegt die Bedeutung vor allem in der Vernetzung von Prozessen. Was bisher isoliert nebeneinander, übereinander oder nacheinander passierte, wird jetzt auf intelligente Weise miteinander verbunden. Damit nichts mehr doppelt, umsonst oder zu umständlich gemacht werden muss. 

Die Potenziale für Einsparungen und Effizienzgewinn sind riesig. Hier ein paar Beispiele:

  • Dezentralisierung von Unternehmensdaten: Sie müssen nicht mehr im Büro den Ordner aufschlagen, um zu wissen, ob Kollege Franz morgen aus dem Urlaub zurück ist. Ein Handy, die Daten in der Cloud, geritzt.
  • Optimierung der Warenwirtschaft: von der Baustelle zurück ins Büro, Formular raussuchen, ausfüllen, Bestellung auslösen. Nicht mehr nötig. Die App erledigt das.
  • Verwaltung und Wartung von Maschinen: Wer hat gerade die Lötlampe? Wann ist die Wartung des Schweißgeräts fällig? Mit der richtigen Cloudsoftware können alle, jederzeit und überall die Antwort wissen.

Natürlich gibt es diejenigen, die sich gegen die Veränderung stellen. Die, die immer sagen: „Früher sind wir auch ohne klar gekommen!“ Oder: „Das funktioniert ja sowieso nicht!“

Aber in Wahrheit ist es doch so, wie der gute Prof. Boerne aus dem Münsteraner Tatort sagt: 

„Tradition ist nicht das Aufbewahren der Asche, sondern die Weitergabe der Streichhölzer.

 

4. Wer Digitalisierung umarmt, hat einen Freund mehr

Widerstände hin oder her. Die Digitalisierung ist schon in vollem Gange. Und das ist auch gut so. 

Natürlich muss man mögliche Risiken mitdenken. Die Sicherheit der Daten zum Beispiel. Aber die positiven Effekte der Digitalisierung werden überwiegen. 

Veränderung fällt vielen schwer. Als in England der mechanische Webstuhl erfunden wurden, haben die Weber sie zerschlagen. Wovon sollten sie leben, wenn diese Höllenmaschine übernimmt?

Was sie nicht verstanden, war, dass die neue Technologie zwar ihre schmutzigen, anstrengenden und schlecht bezahlten Jobs abschafft, aber nicht die Arbeit an sich. Nachdem sich der Staub gesetzt hatte, waren alle besser dran als vorher.

Und so wird es mit der Digitalisierung auch sein. Freuen Sie sich drauf.